Es war großartig!

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Es war großartig!

"Was habe ich gesehen, als ich heute dem Wanja zuschauen durfte? Eine spannende Geschichte.
Eine eingespielte, konzentrierte Gruppe, der ihre Sache wichtig war.
Mutige Jugendliche und Erwachsene, die das Stück spielerisch, musikalisch und technisch
toll zur Welt gebracht haben.
Niemanden, der sich hervorgetan hat. So hatten alle ihren Platz.
Wenn das so weitergeht im Leben, wird alles gut. Vielen Dank."

So schrieb uns ein Zuseher — dies nur eine der vielen tollen Rückmeldungen nach insgesamt drei Vorführungen in ständig wechselnder (trotzdem unirritierter!) Besetzung.

Es war der kluge Wunsch der neuen Theaterklasse, zu ihren ersten Aufführungen jüngere Klassen einzuladen, um sich nicht gleich den kritischen Augen der „Großen“ auszusetzen.

Aus dem Kreis der Mitwirkenden war von Freude, Verbesserung, Gemeinschaft, tollem Stück, Begeistertsein von musikalischen Mitteln (allem voran dem klingenden Glas!) und Dank die Rede. Der Klassenlehrer konnte manches kaum fassen — zum Beispiel, dass dieser sonst so schulterzuckende Schüler „Gefühle zum Ausdruck bringen konnte“ — von „Ich hab Angst!“ bis „Ich freu mich so, ich bin hyped!“

Die zur Schauspielerin gewordene Schülerin stand nach der ersten Aufführung vor den Jungs aus ihrem Team und sagte mit ausgebreiteten Armen: „Seht ihr, wir sind EINE Klasse!“ Den Theater-Neulingen aus der Klasse 4a wurde geraten: „Traut euch, es wird einfach nur Spaß machen!“ Und als wir nach der letzten Aufführung den Tisch mit fünfzig Pfannkuchen gedeckt hatten, wurde unter den heiteren jungen Menschen freudig die
„Wanjastille!“ eingefordert - für den kleinen gemeinsamen Moment, bevor es losgeht.

ANWESENHEIT - selbst in abwesender Form - war die zentrale Qualität dieses Projekts. Jede*r Einzelne war präsent — durch selbst gebaute Figuren, durch erfundene Worte, durch entscheidende Wendungen in der Geschichte, durch musikalische Anliegen. Alle waren vertreten und konnten von allen vertreten werden, wenn Streik, Krankheit und alltägliches Chaos für freie Plätze im Spielerkreis sorgten.
Erwachsene Begleiter haben Rollen übernommen und wurden von den Jugendlichen selbstverständlich als Teil des Teams akzeptiert - genauso wie wir drei KOBAs, die das Stück so angelegt hatten, dass wir es zur Not auch ohne Schüler*in hätten zeigen können.

Ausführliche Einzelproben hatten den Mut für vorher kategorisch ausgeschlossene Mitwirkung wachsen lassen und die Aufführung dieses Stückes zu einem so ernsthaften Anliegen gemacht, dass Aufregung, spontane Änderungen und tagesaktuelle Krisen nicht nur überwunden, sondern würdig überwunden wurden, um das zu zeigen, was allen wichtig geworden war.

Schauspielerisch war das Niveau so hoch wie noch bei keiner „Anfänger“klasse, die wir je hatten. Die Vorfreude und Erwartung des nächsten Theaterprojektes sind groß. Den Begabungen entsprechend, die wir bei den neun Beteiligten staunend erkennen konnten.
Mit Tanwir einvernehmlich rufen wir aus: „Nix fertig!“ Und Samuel Beckett ergänzt: „Das Beste kommt noch.“

Koba Theater


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