Besuch der KZ Gedenkstätte Dachau - Teil 2
Der Besuch in Dachau war sehr interessant aber auch traurig. Ich hatte gleich ein komisches Gefühl, obwohl ich grade erst im Hof des Geländes stand. Man wusste, da wo ich stehe, stand mal einer, der seinem Tod jeden Tag ein Stückchen näher kam. Es tat weh, sich vorzustellen, was die Menschen alles durchmachen mussten, wie sehr sie leiden mussten und dass alles nur, weil sie Juden oder gegen Hitler waren.
Die Baracken sahen grausam aus. Viel zu eng und viel zu unbequem, aber so sollte es auch sein - nicht wie ein Hotel, sondern ein KZ-Lager. Es waren 32 Baracken. Den Menschen wurde alles genommen: Die Freiheit, die Kindheit, das Leben und der Verstand. Sie wurden verbrannt, wenn sie gestorben sind. Die meisten, weil sie zu viel arbeiten mussten, krank wurden oder zu wenig Essen hatten. Pro Tag gab es 120g zu essen. Das musste für den ganzen Tag reichen. Sie mussten von 5 Uhr bis ca. 19 Uhr arbeiten. Irgendwann kann ein Körper einfach nicht mehr.
Die Toten wurden verbrannt. Teilweise lagen 4-5 Personen im Ofen. Am Ende wurde die Asche einfach in ein Loch getan, als hätten diese Menschen keinen Wert. Sie wurden behandelt wie Tiere und so fühlten sie sich bestimmt auch. Morgens mussten sie ihr Bett zu machen und die Baracken aufräumen. Allerdings mussten sie es perfekt machen und wenn es nicht perfekt war, wurden sie mit Schlägen bestraft.
Menschen, die fliehen wollten, wurden ebenfalls bestraft. Aber auch die, die nicht fliehen wollten, mussten zum Beispiel bei -10 Grad draußen in der Kälte stehen bis die Geflohenen wieder zurückkamen. Das machte man zur Abschreckung, sodass die übrigen Häftlinge Angst bekamen. Menschen, die fliehen wollten, wurden vor den Augen aller geschlagen und gefoltert. Das Angstmachen hat funktioniert.
Man kann nur hoffen, dass es nie wieder so wird.
Dustin Möhrer